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 Zuiko 14-42 vs. Zuiko 14-45

 Passend zur Kompakt-DSLR Reihe E-4x0 wurde von Olympus ein sehr kleines Standard-Kitzoom Zuiko Digital 14-42 mm entwickelt. Dieser Artikel soll einen Vergleich zwischen dem neuem 14-42 mm und dem Vorgänger Zuiko Digital 14-45 mm ziehen.

 Technische Daten

  Zuiko Digital
14-42 mm
Zuiko Digital
14-45 mm
Linsen/
Gruppen
10/8 12/10
Filterdurch-
messer
58 mm 58 mm
Fokussierung Innenfokussierung Außenfokussierung
Frontlinse bei Fokussierung drehend? nein nein
Naheinstell-
grenze
25 cm 38 cm
Außendurch-
messer
65,5 mm 71 mm
min. Länge 61 mm 81 mm
max. Länge 90 mm 100 mm
Bajonett 4/3s - Kunststoff 4/3s - Metall
Gewicht 190 g 285 g

 Mechanischer Aufbau
Die merklichsten Unterschiede zum Zuiko 14-45 sind die um 25 mm reduzierte minimale Länge und das auf 190 g reduzierte Gewicht.


Minimale Länge + Bajonettschutz
(= Transportlänge)


Maximale Länge (jeweils in Telestellung).

In der Handhabung macht sich der geringere Drehwinkel für die Brennweitenänderung zwischen Weitwinkel und Tele nicht negativ bemerkbar, man kann jede Zoomposition präzise einstellen. 
Ein erhöhte Plastikeinsatz macht sich vor allem am Bajonett bemerkbar.

Angesichts von nur 190g Objektivgewicht sollte ein Plastikbajonett alle üblichen Belastungen bewältigen. Rein subjektiv attestiere ich dem 14-42er sogar einen etwas festeren Sitz am Gehäuse.
Durch die relativ große Volumenänderung des 14-42ers beim Zoomen und die bewegliche Hinterlinse könnte das Objektiv über Jahre hinweg größere Mengen Staub und Fusseln einsaugen als das ältere 14-45er. 

 Optische Daten
Aus den technischen Daten kann man eine verbesserte Naheinstellgrenze des neuen 14-42ers  entnehmen, diese führt in der Praxis zu doch merklich besseren Nahaufnahmemöglichkeiten:

Vor allem in den mittleren Brennweiten ist das 14-45er bis zu einer drittel Blendstufe lichtstärker, ein Unterschied welchen man in der Praxis nicht bemerken wird.

Ein Vorteil des alten 14-45ers ist der geringere Frontlinsendurchmesser, welcher zu einer geringeren Vignettierung bei Verwendung optischer Aufsätze wie z.B. dem Raynox DCR-250 Makrokonverter führt.

 Fokussierung
Beide Objektive verfügen über Autofokus mittels eines integrierten Autofokusmotors, dort hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.
Das alte 14-45er schiebt den vorderen Tubus beim Fokussieren vor und zurück während das 14-42er intern fokussiert. Die Frontlinse sowie Filterfassung wird bei beiden während der Fokussierung nicht gedreht.
AF-technisch scheint die Mechanik des neuen 14-42ers etwas flotter, genauer und leiser zu sein, allerdings ändert sich der Bildausschnitt beim Fokussieren stärker.

Die MF-Umsetzung ist der größte Unterschied. Beim 14-45er folgt der Fokusmotor dem Einstellring ruckelnd und etwas verzögert. Beim neuen 14-42er ist der Fokusring deutlich direkter angekoppelt und der ganze Vorgang geht kontinuierlich vonstatten. Ein merklicher Unterschied zu einem manuellen Objektiv besteht meines Erachtens nicht mehr.

 Optische Leistung
Serienstreuung wirkt sich vorrangig auf die Schärfeleistung einer Optik aus. Da ich nur genau ein 14-42er und 14-45er besitze, kann ich keine Aussage für alle Objektive dieses Typs treffen.
Mein 14-42er ist an den Rändern schärfentechnisch etwas konsistenter. Beiweitem nicht perfekt, aber es gibt keine groben Schnitzer. Nimmt man 2 andere Exemplare kann das wieder ganz anders aussehen.
Erwartet man von einer Optik für zweistellige Eurobeträge eine sehr gute Schärfeleistung muss man sich wohl in die Tiefen des Gebrauchtmarktes begeben und entsprechende Selektion betreiben.
Die restlichen Sachen sind nach meinem Wissen praktisch nicht von der Serienschwankung betroffen, deshalb erlaube ich mir hier ein paar klarere Aussagen:

 Vignettierung
Ein derber Schnitzer des Zuiko 14-45 besteht in der Vignettierung am Teleende. Dieses Problem ist beim 14-42er praktisch kaum mehr relevant. Wobei viele RAW-Konverter Vignettierung herrausrechnen können.

Im Weitwinkel sind beide Optiken recht unkritisch.

 Verzeichnung
Ich kann mangels Messtechnik keine klare Aussage treffen. Ich glaube zu sehen, dass das neue 14-42 mm Zoom in der Weitwinkelstellung etwas weniger verzeichnet. Beziffern kann ich die Aussage nicht.

 Farbfehler
In meinem Fall rechnet der RAW-Konverter Farbfehler heraus, ich konnte jedoch auch in Kamera-JPGs bei keiner Optik besonders ausufernde Farbfehler feststellen.

 Bokeh
Freistellen geht mit Blende 5.6 bei ca. 45 mm Brennweite nicht wirklich, trotzdem ein kurzer Blick auf das Bokeh beider Optiken in der Telestellung bei offener Blende hinter der Fokusebene:


Es sind beide keine Schönheiten, liegen jedoch im Rahmen des bei Zoomoptiken üblichen. Wer Portraitfotografie betreiben will, dem sein tendentiell die kleinen Kit-Teles von Olympus ans Herz gelegt.

 Streulichtempfindlichkeit
Wirklich testen kann m
an dieses Feld kaum, weil die Resultate schon mit leichten Positionsänderungen der Sonne stark schwanken können. Einen Versuch ist es trotzdem wert.

Zuiko 14-42

Zuiko 14-45


1/125 s


1/125 s


1/40 s


1/30 s


1/6 s


1/15 s

Bei der Auswertung muss man 2 Dinge unterscheiden. Zum einen den Gesamtkontrastabfall im Bild. In der WW-Stellung sind beide Zooms vergleichbar, je weiter man Richtung Tele geht, desto schlechter steht das alte 14-45er da. 
Das zweite sind die sichtbaren Strukturen. Das 14-45er hat hier meines Erachtens die besseren Karten, beim neuen 14-42er wird das Bild durch zuviele scheinbar zufällig angeordnete Kreise gestört, während die 'Flecken' beim 14-45er eher einen gewissen künstlerischen Eindruck erzeugen. Diese Wertung ist subjektiv und nicht sonderlich ernst zu nehmen.

  Zusammenfassung:
Zum Abschluss eine kleine Aspektesammlung zu den jeweiligen Optiken.
Zuiko 14-42 mm
Zuiko 14-45 mm

++ deutlich leichter
+ etwas kompakter
~ Plastikbajonett

++ bessere Naheinstellgrenze

+ weniger Verzeichnung

+ bessere MF-Umsetzung
 



~ Metallbajonett
+ mehr Telebrennweite

-- Vignettierung am Teleende

+ "schönere" Streulichteffekte

+ Preis

März&April 2008